Bäuerinnen und Bauern

4.2 Für den Beziehungsaufbau: Flyer und Hofinfotafel

Digital vermittelte Information ist zwar schnell beim Empfänger, aber oft auch genauso schnell wieder vergessen. Gedrucktes prägt sich über längere Zeit ein. Der Flyer, wenn er noch eine Weile auf dem Küchentisch liegt oder am Anschlagbrett steckt. Die Hofinfotafel, die man in aller Ruhe betrachtet und eine emotionale Beziehung zum Ort schafft: Aha, die leben da und das machen sie und bieten sie an!

Flyer

Der Flyer macht potenzielle Kunden und Gäste auf dich und dein Grundangebot aufmerksam.
Dank dem Flyer nehmen sie dich wahr, behalten dich in Erinnerung, können mit dir in Kontakt treten und dich finden. Er erzählt in Kurzform etwas

  • über dich: deinen Betrieb, deine Familie, deine Werte. Suche einen Stil, der zu dir passt, edel, natürlich, schlicht, verspielt, funktionell … Wenn du ein Corporate Design bestimmt hast ( Kapitel 4), stimmst du ihn darauf ab.
  • über dein Angebot: deinen Betrieb als Erlebnishof, deinen Hofladen, deine Produkte, deine Aktion, dein Hoffest.

Welches Format passt?
Ein Flyer besteht in der Regel aus 1 Blatt. Du wählst

  • das Grundformat: A6, A5, A4 oder andere
  • die Falzart: ungefalzt, Zickzack-, Wickel- oder Kreuzfalz
  • die Papierart: halbmatt oder glänzend gestrichen, Recycling, Natur oder hoch veredelt
  • die Papierdicke, von 80 gm2 (Kopierpapier) bis 350 g/m2 (Halbkarton)
  • den Druck: ein- oder mehrfarbig, ein- oder beidseitig

Für deine Format-Wahl sind der Inhalt, der Inhaltsumfang und der Einsatzort massgebend.

Legst du den Flyer im Tourismusbüro auf, muss er dort gut in den Ständer passen. Das spricht für A5 oder A6/5. Sind deine Flyer Feuchtigkeit ausgesetzt, macht dickeres Hochglanzpapier weniger schnell schlapp als mattes Kopierpapier.

Einfache Flyer, 2-seitig, festes bis sehr festes Papier (Karten)

Faltflyer, festes Papier

Was soll dein Flyer beinhalten?

  • Antworten auf W-Fragen. Ob du deinen Betrieb vorstellst, deine Produkte oder einen Event, immer soll er die W-Fragen beantworten: Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Wie? Wieviel? Wie lange?
  • Handlungsaufforderung. Lade die Leserinnen und Leser ein, auf den Inhalt zu reagieren. «Schauen Sie vorbei!» «Bestellen Sie noch heute.» «Gönnen Sie sich eine entspannte Woche auf dem Ferienhof.» Oder setze einen Anreiz, aktiv zu werden, mit einem Bon zum Beispiel. Führe mit einem QR-Code direkt auf deine Website und deinen Hof oder biete mindestens einen Link zur Website.
  • Absender. Alle Angaben, um die leichte Kontaktaufnahme zu ermöglichen und dich zu finden.

Wie ist ein guter Flyer geschrieben?

  • Mit leicht fassbarem und verständlichem Text. Gestalte ihn nach den folgenden Regeln:
  • Starker Titel auf der Frontseite und/oder ein starkes Bild. Das ist der «Wurm am Angelhaken», der darüber entscheidet, ob jemand anbeisst und den Flyer näher betrachtet oder nicht.
  • Ergänze den Titel mit einem Kernsatz, der sagt, worum es im Flyer geht.
  • Serviere den Inhalt in Häppchen: Textblöcken mit je 1 Information, mit Untertitel oder fett gedrucktem Stichwort und 1 bis maximal 3 kurzen Sätzen.
  • Schreibe so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Prüfe, was du in platzsparenden und schnell erfassbaren Stichworten festhalten kannst («Öffnungszeiten: 9.00 – 16.00 Uhr», «Preis: 8.50 CHF»).

Dank diesem Aufbau können die Leserinnen und Leser den Flyer rasch mit den Augen «durchscannen» und dann nach und nach herauspicken, was sie genauer wissen wollen.

Gibst du den Entwurf einem Freund oder deiner Nachbarin zum Gegenlesen, merkst du, wie er spontan anspricht und ob alles verständlich und alles Nötige drauf ist (oder auch, was nicht interessiert).

Möglichst schlicht gestalten
Bist du Laiin oder Laie, fährst du mit einer schlichten Bild- und Textblock-Struktur gut. So ist dein Flyer übersichtlich und leicht fassbar. Zum Beispiel so:

Anleitung siehe Arbeitshilfe zu 2.4 im Anhang

Schriften. Verwende nur einen Schrifttyp, maximal 3 Schriftgrössen (Titel, Zwischentitel, Lauftext) und 2 Auszeichnungen (fett und normal). Wähle eine schlichte Schrift, verzichte auf Schnörkelschriften und WordArt-Künste.

Bilder. Wenige grosse, starke und gut aufgelöste Bilder (300 dpi) wirken besser als eine wilde «Briefmarkensammlung».

Vorlagen. Viele Online-Druckereien bieten Vorlagen (Templates) an, z.B. vistaprint.ch, onlindruck.ch, printzessin.ch. Da kannst du die Gestaltung dann gleich mit dem Druckauftrag abschliessen.

Wo drucken?

  • Zu Hause. Das geht für einen einfachen Flyer in kleiner Auflage mit Papier bis 200 gm2. Das ist günstig und du kannst den Flyer bei Bedarf problemlos aktualisieren. Achtung: Die meisten Drucker haben einen Kopierrand, denke bei der Gestaltung daran.
  • Beim Copy-Shop. Das ist nicht die günstigste Variante, aber du wirst direkt beraten, falls etwas nicht stimmt. Deine Druckvorlage bringst du auf einem USB-Stick mit.
  • Im Online-Shop. Da bieten dir viele Anbieter leichten Schritt-für-Schritt-Zugang zu vielen Flyer-Varianten inklusive Gestaltungstipps und klaren Preis- und Terminangaben. Empfehlenswert sind zum Beispiel printzessin.ch oder onlinedruck.ch.

Und dann raus damit!

Wer sind die Leute, die du mit deinem Flyer ansprechen und abholen willst? Wo bewegen sie sich und sollen auf deinen Flyer stossen?

  • Auf deinem Betrieb beim Hofschild an der Strasse, im Hofladen, in der Ferienwohnung, beim Hof-Event
  • In Dorf und Stadt im Tourismusbüro, im Dorfladen, in der Landi, an Messen und Gewerbeausstellungen, an deinem Marktstand
  • Bei sich zu Hause mit Kundenbriefen oder Rechnungen zugeschickt oder als Verteilblatt im Briefkasten.

Hofinfotafel

Die Hofinfotafel sagt, wer du bist und was du tust
Für Aussenstehende ist es spannend zu wissen,

  • was alles zu deinem Betrieb gehört (Nutzflächen, Gebäude, besondere Flächen)
  • nach welchen Richtlinien oder Prinzipien du arbeitest (ÖLN, IP, Bio)
  • was du züchtest und produzierst (Tiere mit Pflanzen und Rassen, Pflanzenbau)
  • welche und wie viele Tiere auf dem Betrieb sind
  • wohin deine Produkte gehen (Zwischenhandel, Verarbeitung, Direktvermarktung)
  • welche Dienstleistungen du anbietest (z.B. Agrotourismus, Lohnarbeiten)
  • wer alles auf dem Betrieb mitarbeitet (Familie, Angestellte, temporäre Arbeitskräfte)

Form und Stil

  • Deine Hofinfotafel gestaltest du am Computer oder lässt dies von einer Grafikerin oder einem Grafiker machen. Das Design lässt du dann direkt auf ein festes Material drucken. Möglich ist auch, dass du es selbst oder in einem Copyshop auf Papier ausdruckst, auf eine feste Unterlage aufziehst und mit Plastikklebefolie schützt.
  • Natürlich kannst du auch eine Holztafel von Hand bemalen oder beschriften. Auch das wirkt ansprechend.
  • Hast du für deinen Betrieb einen ausgebauten visuellen Auftritt (Corporate Design) festgelegt, gestaltest du auch die Hofinfotafel danach. Prüfe, ob du Flyer und Hofinfotafel gleichzeitig und aufeinander abgestimmt erstellen kannst.

    Gestaltungsmöglichkeiten 1- und 2-spaltig, ohne und mit Bildern

Willkommenspfosten nutzen
Auf bauernportal.ch findest du unter «Hofprojekte – Lockpfosten» auch den «Hofpfosten». Dieser Holzpfosten ist gross, weiss gestrichen und mit einem «Willkommen»-Schild und einem Informationsschild. Für die Angaben auf dem Informationsschild findest du auf der Website ein Formular. Du kannst auch direkt mit dem LID Kontakt aufnehmen: Tel. 031 359 59 77.