Bäuerinnen und Bauern

2.6 Handyvideo

Dein Handy hast du jederzeit dabei. Warum also nicht regelmässig Live Videos aus deinem Arbeitsalltag drehen und auf verschiedenen Kanälen teilen? So sicherst du dir Aufmerksamkeit bei deinen Followern. Dein Handy taugt übrigens als Aufnahmegerät nicht nur für Spontanvideos, sondern auch für sorgfältig geplante Infovideos, die du auf deiner Website veröffentlichst.

1 So planst du
Du willst ein geplantes Infovideo erstellen? Je genauer deine Film-Idee definiert und skizziert ist, desto einfacher wird das Filmen und erst recht das Schneiden.

Für wen mache ich das Video? Mache dir eine klare Vorstellung von der Zielgruppe und ihrem Wissensstand. Danach richtest du Stil und Inhalt aus. Soll dein Video allgemeine Hof-Info, Wissen, Aktuelles oder eine Story vermitteln? Soll es sachlich oder emotional, kunstvoll oder witzig sein? Was passt zum Zweck, zum Zielpublikum, zu deinem Betrieb?

Wie lang darf das Video sein? Videos für Social-Media-Kanäle sind allerhöchstens 40 Sekunden lang. Im Web darf ein Video 80 bis 180 Sekunden dauern (Tagesschau-Beiträge sind bis zu 3 Minuten lang).

Was ist die Hauptbotschaft? Halte in 1 Satz fest, was du mit dem Video erreichen willst und welches deine Hauptbotschaft ist. So kannst du fokussiert arbeiten und das Video wird aussagekräftig.

Wie verläuft die Story? Skizziere dein Video als kleine Story mit kurzen Sequenzen, die zur Hauptbotschaft oder der Haupterkenntnis führen. Damit baust du Spannung auf. Du weisst, wo du welche Sequenzen filmen willst.

Welches Format wähle ich? Das Breitformat ist üblich. Hochformat hat sich aber in den Story-Funktionen der Sozialen Medien wie Tiktok, Instagram oder Pinterest durchgesetzt.

2 Das brauchst du fürs Handyvideo

  • Natürlich ein Handy mit genügend Speicher und Akkuleistung.
  • Ein Schnittprogramm. Die gibt es für Android und iOS, für das Handy und für den PC. Teste aus, was sich für dich am besten eignet. Mit Handy-Schnittprogrammen bist du mobil und der Upload auf Social-Media-Kanäle erfolgt schneller. Kostenfreie Schneide-Apps enthalten oft ein Wasserzeichen mit Logo und/oder Werbung.

Empfehlenswerte Schnittprogramme fürs Handy

  • iMovie (nur iOS)
  • FilmoraGo
  • PowerDirector
  • Filmmaker pro
  • Adobe Premiere Rush

Optional

Ein Mikrofon. Vor allem bei Interviews hast du so einen klareren Ton und bessere Verständlichkeit. So lässt sich auch besser Hintergrundmusik einblenden. Mikrofone gibt’s ab 50 CHF. Ein Verlängerungskabel ist oft nützlich. Ein Mikrofon mit Windschutz ist bei Aussenaufnahmen von Vorteil.

Ein Stativ. Für ruhige Aufnahmen.

Ein Gimbal. Die Handyaufhängung stabilisiert dein Handy bei der Aufnahme von Videos, gleicht ungewollte Bewegungen aus und sorgt für flüssige und stabile Aufnahmen.

Diese Checks lohnen sich

Ausrüstung

  • Hat mein Handy genug Speicherplatz?
  • Hat mein Handy genügend Akku? Habe ich eine Powerbank dabei?
  • Habe ich das nötige Equipment dabei (je nach Situation Mikrofon, Stativ, Selfiestick oder Gimbal).

Bei Interviews

  • Wie ist die Lärmsituation vor Ort? Hast du einen ruhigen Ort. Stört der Wind? Soundcheck!
  • Wie ist die Lichtsituation vor Ort? Brauchst du Zusatzlicht? Wie vermeidest du Gegenlicht?
  • Stimmt die Kulisse? Ist sie aussagekräftig, passend, ruhig? Muss ich noch etwas umstellen?

Vor dem Filmen

  • Ist das Handy auf Flugmodus gestellt? Das verhindert Störgeräusche.

4 Gut gefilmt ist halb geschnitten

Filme kurze Sequenzen. So findest du beim Schneiden die gewünschten Sequenzen schneller. Und du hast Unbrauchbares schneller aussortiert.

Zoome nicht mit dem Handy. Das Objekt wird zwar vergrössert, aber die Auflösung schlechter. Führe lieber die Kamera nach vorne.

Filme lieber zu viel als zu wenig. Oft ist ein grosser Teil der Aufnahmen nicht brauchbar. Filme auch immer 1 - 2 Sekunden vor und nach einer Aufnahme zusätzlich, das gibt Spielraum beim Schneiden.

Filme im Goldenen Schnitt. Teile das Bild imaginär in 3x3 Teile auf. Stelle das Objekt oder die Person nie in die Mitte des Bildes, sondern immer ins äussere Drittel. Das macht das Bild spannender.

5 Schneiden und fertigstellen

Setze Untertitel. Sie haben den Vorteil, dass das Video auch bei Stummschaltung geschaut werden kann, wenn der Ton in der Umgebung stört. Und mit hochdeutschen Untertiteln im Mundart-Video machst du dieses einem grösseren Kreis zugänglich.

Baue Musik oder Töne ein. Musik ist grundsätzlich urheberrechtlich geschützt, du darfst also nicht x-beliebige Stücke verwenden. Aber auf den Filmschnitt-Apps findest du frei verwendbare Musikstücke, die du kostenlos downloaden kannst.

Tipp

Woher legal Musik nehmen? Frei verwendbare Musik findest du in der Audio Library von YouTube, www.youtube.com/audiolibrary/music.

6 Uploaden

Auf Facebook kannst du dein Video direkt oder via YouTube veröffentlichen. Für YouTube brauchst du ein Profil, beziehungsweise deinen eigenen YouTube-Kanal, den du kostenlos erstellen kannst. Veröffentlichst du das Video direkt auf Facebook, läuft es automatisch aber tonlos an, wenn ein User darüber scrollt. Damit erhöht sich die Chance, dass es angeschaut wird.

Tipp

Das Recht am eigenen Bild. Wenn du Personen filmst, brauchst du dafür ihr Einverständnis. Informiere diese deshalb im Voraus über die Verwendung und die Veröffentlichung deines Videos. Willst du auf Nummer sicher gehen, holst du dir ein schriftliches Einverständnis. Bei Kindern ist es besonders heikel, insbesondere, wenn die Eltern nicht dabei sind. Wenn du zum Beispiel eine Schulklasse filmen willst, ist eine schriftliche Bestätigung der Eltern unerlässlich. Diese wird in der Regel von der Lehrperson eingeholt. Hast du keine Film-Erlaubnis, kannst du notfalls eine Person so filmen, dass ihr Gesicht nicht erkennbar ist.

Tipp

Schütze dich im Internet. Das Internet bietet nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren. Das Internet vergisst nichts. Mit einigen Verhaltensregeln und Massnahmen kannst du dich schützen. www.melani.admin.ch beschreibt Gefahren und gibt Sicherheitstopps (Register «Aktuelle Gefahren» und «Wie schütze ich mich?»)